DIECKMANN AKTUELL

Für den Naturschutz: Ein Wettlauf mit der Zeit

Der Pappelsee im Osnabrücker Stadtteil Wüste ist ein beliebtes Ziel für einen Spaziergang oder für eine Jogging-Einheit vieler Bewohner der umliegenden Wohnsiedlungen. Ursprünglich als Regenrückhaltebecken im Zuge des A30-Autobahnbaus entstanden, hat er heute vor allem für Mensch und Tierwelt einen bedeutenden Nutzen. Er ist zum Lebensort für eine Vielzahl an Vogelarten und zum Erholungsort für Frischluft-Freunde geworden. Trotz allem bleibt er ein Regenrückhaltebecken, auch wenn die gesamte Anlage naturnah angelegt ist. Und diese verschlammen mit der Zeit durch tierischen Eintrag, fallendes Laub und reichlich Sand von den umliegenden Straßen. Deshalb ist etwa alle zehn Jahre ein Auspumpen des Sees und das anschließende Auskoffern des Schlammes notwendig, damit das Regenwasser, das sich über die Zuläufe im Teich sammelt, anschließend wieder ungehindert abfließen kann und nicht durch den Schlamm gestaut wird.

Soweit eigentlich kein kompliziertes Projekt. Wenn da nicht Ylenia, Zeynep und dann auch noch Antonia gewesen wären. Die drei  – allesamt ausgewachsenen Stürme  –brachten im Februar 2022 jede Menge Regen übers Land und auch über Osnabrücks Wüste, die dann so gar nicht nach Wüste aussah.

Wenn Regen auch aus vielerlei Gründen wichtig und notwendig ist, behinderte er die Arbeiten auf dieser DIECKMANN-Baustelle doch ungemein. Denn für die gesamten Arbeiten standen nur wenige Wochen zur Verfügung und es gab einen festen Termin, damit die gefiederten Wasserbewohner wieder in Ruhe brüten und ihren Nachwuchs aufziehen konnten.

Oberbauleiter Bernward Drellmann hatte zunächst und mit der Erfahrung vieler Jahre drei Pumpen installieren lassen, die stündlich jeweils 90 Kubikmeter Wasser abpumpten. Bei den morgendlichen Kontrollen des Abpump-Fortschritts musste er aber wegen der Regenmassen, die die drei Stürme mit sich brachten, immer wieder feststellen, dass die Menge, die rausgepumpt wurde, durch neue Niederschläge den Pappelsee einfach wieder volllaufen ließen. Nun mussten stärkere Pumpen her: Zunächst eine, die gleich 700 Kubikmeter Wasser pro Stunde abpumpte und als auch die noch nicht reichte, kam eine weitere Pumpe mit einer Leistung von zusätzlichen 500 Kubikmetern hinzu. Da konnten selbst Ylenia, Zeynep und Antonia nicht mehr gegenanregnen und es gelang endlich, den See auszupumpen. Parallel wurde kurz vorm Leerpumpen der Fischbestand von rund 3000 Fischen elektrisch abgefischt und in andere Gewässer umgesiedelt.
Was sich Oberbauleiter Bernward Drellmann und seinem Team dann bot, war ein Haufen Schlamm, der so wässrig war, dass er nicht abtransportiert werden konnte. Schon wieder drohte das Projekt zu scheitern. Der Kalk, der dem Schlamm beigemischt wurde, konnte die Masse auch nicht grundlegend trockener machen. Erst mit dem Beimischen von Sand bekam der Schlamm eine sogenannte „stichfeste“ Konsistenz, die für den Abtransport geeignet war. Das erledigten dann neun Sattelschlepper, die eine ganze Woche dazu brauchten. Damit konnte der Zeitplan mit zusätzlich einer Woche Verlängerung eingehalten werden.

Als letzte Aktion wurden die Uferböschungen und Wege wiederhergestellt, so dass fristgerecht Anfang März Vogelwelt und Wanderer wieder auf ihre Kosten kamen. Und die haben von all dem Baustellenstress, der entstand, um der Natur das Feld fristgerecht zu überlassen, gar nichts bemerkt. So soll es sein auf DIECKMANN-Baustellen.