DIECKMANN AKTUELL

Ökonomie und Ökologie in Einklang bringen

Florian Lipke koordiniert bei DIECKMANN die neue Anlaufstelle für Stoffströme und Bodenmanagement

Das steigende Bewusstsein für Umwelt- und Ressourcenschutz bringt derzeit ein Thema immer wieder auf die Tagesordnungen von Auftraggebern und Auftragnehmern im Straßen- und Tiefbau: Wie lassen sich die Stoffströme zwischen den Baustellen und Deponien ökologisch und ökonomisch sinnvoller gestalten? Unter dem Begriff „Stoffströme“ verstehen Tief- und Straßenbauer sämtliche Bodenaushübe, beispielsweise beim Bau oder der Reparatur von Straßen. Ist das Bodenmaterial erst einmal ausgebaggert, unterliegt es in Deutschland dem Abfallrecht. Konkret bedeutet das für jede Baggerschaufel voll Erde, Sand oder gemischtem Material: Es muss abtransportiert, recycelt oder sogar entsorgt werden. Für die spätere Wiederverfüllung der gleichen Baustelle muss neues Material beschafft und dorthin transportiert werden. Das verursacht Transport- und Deponie-Kosten sowie steigende Umweltbelastungen durch immer längere Anfahrten zu den Deponien. „Teilweise hat ein richtiger „Boden-Tourismus“ hier Einzug gehalten“, beschreibt Florian Lipke die Situation. „Denn öffentliche Deponien sind kaum verfügbar und die Wege zu den privaten Deponien, die das Material annehmen, sind lang. Die Preise für die Entsorgung steigen ebenfalls. Und aufgrund der nicht unkomplizierten Gesetzeslage wird zu viel entsorgt anstatt es wieder einzubauen. Das ist oft die vordergründig beste Lösung“.

Anlaufstelle für Stoffströme und Bodenmanagement

Mit dem Thema Bodenmanagement beschäftigte sich Florian Lipke schon während seiner Masterarbeit an der Hochschule Osnabrück und seit März 2020 nun bei DIECKMANN. Dort steht er den Verantwortlichen der Baustellen bei Fragen zum Bodenmanagement beratend zur Seite. Außerdem sorgt er für den Durchblick im Behördendschungel, denn die zahlreichen Verordnungen zum Bodenmanagement sind auf Bundes-, Landes- und teilweise auch auf regionaler Ebene unterschiedlich. „Die Tief- und Straßenbauer wünschen sich hier mehr Einheitlichkeit und damit mehr Klarheit, damit die vielen Unsicherheiten beseitigt werden“, so der ausgebildete Landschaftsbauer. „Längst nicht jeder Bodenaushub ist hoch belastet und könnte an Ort und Stelle wieder eingebaut werden. Das würde Zeit, Geld und unnötige Umweltbelastungen einsparen.“ Hier sei es nach Ansicht von Experten an der Zeit, im Sinne der Umwelt bald zu nachhaltigen Lösungen zu kommen.

Lokale und regionale Lösungen für belasteten Bodenaushub

Und hierzu gibt es auch längst gute Ideen und konkrete Vorstellungen, so dass sich nach und nach ein Stoffkreislauf im Sinne der Kreislaufwirtschaft etablieren kann: Dazu gehört, dass auf lokaler Ebene die Bodenaushübe von beispielsweise städtischen Baustellen auf kurzem Wege zentral angenommen, beprobt, recycelt und für die spätere Wiederverwendung aufbereitet werden. Speziell Aushub-Kleinmengen, die zum Beispiel bei Hausanschlüssen entstehen, sollten hier zukünftig gesammelt, beprobt und aufbereitet werden. Für die Beseitigung von Aushubstoffen und auch den Einbau von natürlichen Rohstoffen, wie etwa Füllsande, würden dann deutlich kürzeren Transportwege anfallen. DIECKMANN bemüht sich außerdem aktiv darum, neuen regionalen Deponieraum zu schaffen, um die Entsorgungssicherheit langfristig gewährleisten zu können.

Lange Genehmigungsprozesse und strenge Auflagen verzögern solche Vorhaben derzeit aber noch erheblich.