Trendsetter: Die erste E-Baustelle von DIECKMANN
Besondere Herausforderungen auf Osnabrücks Shopping-Meile: Nachhaltigkeit, Ressourcenschutz und die Einsparung von Kraftstoff und Emissionen. Das sind aktuelle Themen, die nicht nur auf großer politischer Bühne eine Rolle spielen, sondern längst auch im privaten und betrieblichen Alltag angekommen sind. Zeit also für neue Wege – auch in der Bauindustrie.
Umfangreiche Sanierung in der Großen Straße in Osnabrück
Eine Baustelle mit besonderen Herausforderungen wurde dann für DIECKMANN auch gleich der Start in eine neue, emissionsarme Zukunft. Die Große Straße, seit jeher die Einkaufs- und Flaniermeile in Osnabrück, bekommt seit Mai 2022 eine komplett neue Versorgungsinfrastruktur mit Leitungen für Frisch- und Abwasser, Erneuerung der Gas- und Stromleitungen sowie der gesamten Telekommunikation inklusive Glasfaser-Verlegung. Zusätzlich verbaute Leerrohre ermöglichen auch später noch die problemlose Verlegung weiterer Kabel.
Der Zeitpunkt für solch eine umfassende Maßnahme in einer beliebten Fußgängerzone ist nie der richtige. Vorbehalte bei den Einzelhändlern, Anliegern, Kunden und Passanten gibt es immer, das ist jedem klar und sie sind meistens – zumindest vordergründig – auch verständlich. Da verwundert es nicht, dass die alten Rohre und Leitungen teilweise schon mehr als 50 Jahre unter dem Pflaster liegen. So wurden in der Vergangenheit kleinere Notreparaturen einer großen Sanierung so lange vorgezogen, bis es nicht mehr zu vertreten war. Zum Glück hatte es bis zum Start im Mai 2022 keine größeren Versorgungsengpässe in der Einkaufsstraße gegeben.
Um die Versorgungssicherheit für die nächsten Jahrzehnte garantieren zu können und trotzdem dabei das bunte Treiben in den Geschäften zwischen Neumarkt und Nikolaiort möglichst wenig zu beeinträchtigen, folgen die Stadtwerke-Tochter SWO Netz als Auftraggeberin gemeinsam mit DIECKMANN Bauen + Umwelt als ausführendem Tiefbau-Spezialisten einem klar strukturierten Konzept, in dem jeder Schritt bis zum Ende der Maßnahme 2025 genau vorgeplant ist.
Die Bauabschnitte sind kleinteilig gewählt und es werden möglichst immer alle Medien gleichzeitig verbaut. Die Planungen wurden mit dem Stadtmarketing abgesprochen, so dass die Zeiten ausgespart bleiben, in denen größere Veranstaltungen stattfinden, inklusive dem für den Einzelhandel wichtigen Vorweihnachtsgeschäft.
Die Baustelle von morgen: E-Mobilität und ein Nachhaltigkeitskonzept
Der DIECKMANN-Geschäftsführung war sofort klar, dass diese Baustelle nicht mit dem bewährten Maschinenpark angegangen werden konnte. Also wurden Dieselfahrzeuge und Maschinen mit Verbrennungsmotoren rigoros gegen batteriebetriebene Maschinen ausgetauscht. Die Versorgung mit Ladestrom direkt an der Baustelle wurde von der SWO Netz organisiert und die Erfahrungen der ersten Wochen zeigte schnell, dass E-Mobilität vor Infrastruktur-Tiefbaustellen nicht Halt machen muss. Minibagger, Radlader oder andere Maschinen verursachen jetzt deutlich weniger Lärm und Abgase. Auch Shop-Betreiber und Passanten zeigen sich beeindruckt und honorieren die Schritte zur Nachhaltigkeit. Für DIECKMANN eine Premiere: „Wir setzen diese Maschinen das erste Mal ein und sehen bisher nur Vorteile. Auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort auf der Baustelle schätzen die E-Maschinen sehr. Ich bin mir sicher, dass sich die ‚Elektrifizierung‘ auch beim Thema Baustellen durchsetzen wird. In der Region sind wir damit momentan ein Trendsetter“, so DIECKMANN-Geschäftsführer Jens-Peter Zuther.
E-Mobilität allein reicht aber nicht
Aber damit nicht genug: E-Mobilität allein macht noch kein erfolgreiches Konzept für eine so besondere Baustelle wie auf der Osnabrücker Haupteinkaufsstraße aus. Trotz aller Rücksichtnahme kommt es natürlich auch zu Störungen für die Anlieger. Eine Nachtschicht war aus verschiedenen Gründen nicht möglich, sodass die Bauaktivitäten auf die frühen Stunden zwischen 5:00 Uhr morgens und 14:00 Uhr mittags gelegt wurden. Der große „Einkaufs-Run“ wird erfahrungsgemäß erst in den Nachmittagsstunden erwartet. Dann ist auf der Baustelle längst kein Betrieb mehr. Anders als auf anderen Baustellen gibt es hier auch kein Materiallager. Maschinen und Material werden morgens zu Schichtbeginn mit auf die Baustelle gebracht und um 14:00 Uhr wieder mitgenommen. Auch der Baustellen-Aushub wird an anderer Stelle zwischengelagert. „Das ist ein klarer Mehraufwand“, so Jens-Peter Zuther, „aber so fallen die unausweichlichen Beeinträchtigungen während der Sanierungsmaßnahme deutlich moderater aus und die Akzeptanz steigt.“
Und das Konzept geht auf: Die ersten Wochen zeigen, dass das Miteinander von Einzelhändlern, Kunden und Baustellenbetrieb funktioniert. Damit es so bleibt, müssen sich alle ein wenig einschränken und Rücksicht nehmen. Zusätzlich soll auf Stellwänden an den Baustellen durch Informationen zur Baumaßnahme für weitere Akzeptanz geworben werden. DIECKMANN Aktuell bleibt am Ball und berichtet kontinuierlich weiter.