ALLES IM FLUSS
Über das Management von Stoffströmen

Florian Lipke, Leiter Bodenmanagement
Wo gebaggert wird, da fällt auch Aushub an – und das ist bei rund 60 Dieckmann-Baustellen in einem Radius von sicher 100 Kilometern nicht gerade wenig: Das ganze Jahr über, an jedem Arbeitstag. Da kommt einiges zusammen, was von Baustellen zu Deponien, von Steinbrüchen zu Baustellen oder von Baustelle zu Baustelle transportiert und eventuell entsorgt oder recycelt werden muss. Dazu bedarf es eines ausgeklügelten Systems, um möglichst wirtschaftlich die mineralischen Stoffströme von Bodenaushub, Bauschutt, Asphalt oder anderem Material zwischen den verschiedenen Lagerstätten und Anlagenstandorten zu organisieren. Aber nicht nur die Ökonomie spielt dabei eine Rolle, sondern immer stärker auch die Ökologie. „Und hier beginnt es, etwas komplizierter zu werden“, so Florian Lipke, verantwortlich für den Bereich Bodenmanagement bei Dieckmann, „denn wir müssen uns bei allem, was wir tun, an die Vorgaben der 2023 in Kraft getretenen Ersatzbaustoffverordnung halten – dem wichtigsten von insgesamt vier in diesem Bereich neu eingeführten bzw. novellierten bundeseinheitlichen Regelwerken. Und das Ziel dieser Verordnung ist es, ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen dem Schutz von Boden und Grundwasser gemeinsam mit einer hohen Verwertungsquote mineralischer Abfälle zu erreichen. Im Klartext: Möglichst viel Recycling und hohe Wiederverwertung von Bodenaushub, Bauschutt oder Asphalt. Und das, ohne das Grundwasser oder den Boden zusätzlich zu belasten“.
Florian Lipke managt die Stoffströme
„Diese Entwicklung haben wir schon lange gefordert, auch wenn sie uns an vielen Stellen noch nicht weit genug geht. Denn die bisherigen gesetzlichen Vorgaben, waren aufgrund der länderspezifischen Auslegung schwerer zu greifen und somit durch Unsicherheiten und Hemmungen beim Anwender geprägt, was sowohl wirtschaftlich als auch umwelttechnisch keine gute Lösung darstellte“, erklärt Florian Lipke „Hier lässt sich ein leichter Trend zur Stärkung des Recyclings beobachten, den es zu stärken und nachhaltig zu etablieren gilt.“ Das ist allerdings gleichzeitig mit einer Menge neuer Aufgaben verbunden, die sowohl technische als auch strategische Herausforderungen beinhalten. „Auf technischer Seite wollen wir die Verwertungs- und Entsorgungswege schneller, sicherer und wirtschaftlicher organisieren. Das heißt, wir machen beispielsweise Beprobungen von mineralischen Abfällen und Versuche im Rahmen der Eigenüberwachung. So können wir schneller entscheiden, welchen Weg das beprobte Material gehen muss.“ Auf strategischer Seite bedeutet das für Florian Lipke, bereits die Ausschreibungen für neue Aufträge auf die Optimierung der Stoffströme hin zu prüfen und Bewertungen abzugeben. Die wiederum können in die Kalkulation einfließen.
Ein breites Feld
Daneben ist der Boden- und Stoffstrommanager auch Ansprechpartner und Vermittler für Bauleiter, die vor Ort auf den Baustellen behördliche Vorgaben erfüllen müssen. „Das Thema Bodenmanagement ist ein breites Feld“, sagt Florian Lipke. Und das werde zukünftig auch nicht weniger. Deshalb solle sein Team nach und nach ausgebaut werden. „Denn hier gibt es noch jede Menge Potential. Wir wollen unser Entsorgungsnetzwerk weiterentwickeln, um die Stoffströme weiter zu optimieren. Zu den Aufgaben gehören auch die Überwachung und Steuerung von Genehmigungsprozessen in den eigenen Steinbrüchen, Deponien und Recyclinganlagen. Hier wollen wir uns zukunftssicher aufstellen und das Bodenmanagement noch stärker integrieren. Außerdem wollen wir die Synergieeffekte aller Unternehmen innerhalb der Gruppe besser nutzen. Dazu werden wir die Baustellen und Produktionsstätten des Firmenverbundes fachlich in den Bereichen Eigenüberwachung, Qualitätssicherung, Abfalltechnik und Umweltrecht intensiver unterstützen.“