EINE STRASSE MIT GESCHICHTE

Kaum eine Straße hat sich im Laufe der Jahre so verändert wie die Hannoversche Straße

Eine neue Asphaltdecke für die Hannoversche Straße.

Die Hannoversche Straße im Osnabrücker Stadtteil Fledder gehört zu den bedeutenden Verkehrsachsen, die Osnabrück mit dem Umland verbinden. Kaum eine Straße hat sich im Laufe der Jahre so verändert, wie diese. Als 1964 die Dieckmann-Firmenzentrale mit dem Bauhof an die Hannoversche Straße verlegt wurde, konnte man trotz der noch zahlreich vorhandenen Grünflächen erahnen, welche Entwicklung die Straße und das zu beiden Seiten angrenzende Gewerbegebiet „Fledder“ einmal nehmen würde. Immer mehr Firmen siedelten sich dort in den Seitenstraßen und entlang der „Hannoverschen“ an.
In den letzten Jahrzehnten hat sich dieses Gebiet von einem klassischen Industriegebiet zu einem gemischten Gewerbegebiet mit Handel, Dienstleistung, Gastronomie und Produktion gewandelt und bietet vielen Firmen eine strategische gute Ausgangsposition mit direkter Anbindung an das Fernverkehrsnetz.

IM STÄNDIGEN WANDEL
Besonders in den 1960er und 1970er Jahren, als das Verkehrsaufkommen in vielen deutschen Städten rasant zunahm, gab es auch im Fledder Anpassungen der Straßenführungen, den Bau von Ampelanlagen und die Erweiterung der Fahrbahnen. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens, besonders auch des gewerblichen Verkehrs, waren Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen, wie beispielsweise die Erneuerung des Straßenbelages, immer wieder notwendig. Und das hat sich bis heute nicht geändert.

Jan-Wilhelm Glosemeyer verantwortet als Bauleiter die Baustelle Hannoversche Straße.

Allerdings werden die Prioritäten bei der Weiterentwicklung moderner, innerstädtischer Infrastruktur heute anders gesetzt und Themen wie Nachhaltigkeit und Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer spielen eine deutlich wichtigere Rolle.
Die aktuellste Maßnahme dient neben der Deckensanierung vor allem der Sicherheit von Radfahrern und Fußgängern. „In drei Bauabschnitten ist der fahrradgerechte Ausbau der Hannoverschen Straße geplant“, erklärt Jan-Wilhelm Glosemeyer, als Bauleiter für das Projekt verantwortlich. Parkbuchten als Risikofaktoren für so genannte „Dooring“-Unfälle, also plötzlich geöffnete Autotüren, wurden zurückgebaut, Bushaltestellen fahrrad- und fußgängerfreundlich umgebaut und die Straßendecke aufwändig saniert.

Reges Treiben an der Hannoversche Straße um die Jahrtausendwende. Als Dieckmann in den 60er Jahren hierherzog, waren die meisten Flächen Grünland.

ALLEN ANLIEGERN GERECHT WERDEN
„Das war manchmal richtige Puzzlearbeit, um mit möglichst kleinen Baufeldern allen Anliegerfirmen gerecht zu werden. Wir haben es aber geschafft, dass keine Firmenzufahrt länger als vier Tage blockiert war. Es hat geklappt, weil wir mit allen Anliegern ständig im Gespräch waren und unsere Arbeitspläne gut abstimmen konnten.“
Im ersten Bauabschnitt wurden auf 450 Metern Länge neben der neuen Straßendecke auch die Bordsteine, Regenwasserabläufe, Radwege, Bushaltestellen und Ampelknotenpunkte neu gebaut. Die gleichen Arbeiten sind für den zweiten und dritten Bauabschnitt im weiteren Verlauf der Straße geplant. 2025 soll die Hannoversche Straße wieder komplett in neuem Glanz für ein reges Miteinander aller Verkehrsteilnehmer zur Verfügung stehen.